Ausgeschlafene lernen besser


Ausreichend Schlaf gilt als Voraussetzung für geistige Produktivität. Jeder der einmal unausgeschlafen zur Schule oder zur Arbeit gehen musste, weiß genau wie anstrengend der Tag sonst sein kann.

Der Schlaf bewahrt das Gehirn vor einer möglichen Überlastung und unterstützt es bei der Neubildung und Festigung von Gedächtnisinhalten. Gelernte Inhalte werden erneut abgespielt und intern wiederholt. 

Der Lernprozess geht also in der Nacht weiter.

Damit unser Gehirn Informationen langfristig speichern kann, müssen diese vom sogenannten Hippocampus, der als Zwischenspeicher verstanden werden kann, in das Großhirn gelangen. In der Tiefschlafphase lädt das Gehirn die auf dem Hippocampus gesammelten Informationen und verarbeitet diese. So wechselt das Gehirn im Schlaf stets zwischen Verschieben und Speichern.

Nach dem Lernen schlafen zu gehen kann dazu beitragen Gelerntes im Schlaf zu festigen und in das Langzeitgedächtnis zu übertragen. 

Bereits 30 – 60 Minuten können dabei helfen z. B. in Form eines Mittagsschlafs.

Das Gehirn setzt Prioritäten bei der Speicherung der gelernten Inhalte. Emotionale oder aufregende Erlebnisse oder Informationen, werden ehr gespeichert, da das Gehirn Dinge wahrscheinlicher speichert, die mit intensiveren Emotionen verknüpft sind. 
Geht man direkt nach dem Lernen schlafen unterstützt dies die Wahrscheinlichkeit, dass gelernte Inhalte als relevant eingestuft werden, da nach dem Lernen keine weitere Aktivität unternommen wurde, die spannender oder dramatischer war und so von den Lerninhalten hätte ablenken können.

Eine Studie mit über 3.000 Gymnasiasten und Studierenden konnte einen positiven Zusammenhang zwischen längerem und regelmäßigerem Schlaf und schulischen und akademischen Leistungen nahelegen.
Eine weitere Untersuchung aus dem Jahr 2010 forderte Studierende heraus sich Wortpaare zu merken. Eine Gruppe durfte daraufhin schlafen gehen, die andere nicht. Als am nächste Tag beide Gruppen abgefragt wurden, konnte ein deutlicher Unterschied zwischen dem Erinnerungsvermögen der ausgeschlafenen und der wachgebliebenen Studierenden festgestellt werden.