Deine Ausbildung in der IT
Computer und mobile Endgeräte begeistern dich. Du verfolgst Digitalisierungstrends, hast vielleicht schon das ein oder andere eigene Programm geschrieben und löst Probleme mit Betriebssystemen oder Software selbstständig. Die IT ist heutzutage aus dem Arbeitsalltag fast aller Unternehmen nicht mehr wegzudenken und kann dazu beitragen einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen.
Ausbildung und Prüfung im dualen System
Neben den neugeordneten Berufen des/der Fachinformatikers/-in mit den vier Fachrichtungen Anwendungsentwicklung und Systemintegration, Digitale Vernetzung sowie Daten- und Prozessanalyse, zählen zu den Ausbildungsberufen in der IT Kaufleute für IT-Systemmanagement und Digitalisierungsmanagement, Systeminformatiker/in, IT-System-Elektroniker/in und Elektroniker/in Fachrichtung Informationstechnik und Telekommunikationstechnik.
Als Auszubildende/r in einem IT-Beruf ist dein Einsatzort in Unternehmen der IT-Branche, in den IT-Abteilungen von Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche oder in der öffentlichen Verwaltung. Zu deinen Aufgaben als Fachinformatiker/in für Systemintegration zählen bspw. das Beheben von Störungen und Fehlern, die Einrichtung neuer Geräte, die Serveradministration, Wartung der Telefonanlage oder Durchführung von Updates. Als Fachinformatiker/in für Anwendungsentwicklung realisierst du Softwareprojekte nach Kundenanforderungen. In enger Abstimmung wird ein Pflichtenheft entworfen, du schreibst den Quellcode, führst Tests durch und kümmerst dich um die Qualitätssicherung der Software.
Nach der Ausbildung in Berufsschule und Betrieb steht am Ende der i.d.R. drei Jahre die Abschlussprüfung der IHK an. Diese Prüfung fordert nicht nur die nötige Fachkompetenz, sondern auch weitere Fähigkeiten und Fertigkeiten bei der Durchführung eines betrieblichen Projektes.
Die IHK-Abschlussprüfung für den Ausbildungsberuf Fachinformatiker/in gliedert sich in zwei Blöcke:
- das betriebliche Projekt (Teil A)
- die schriftliche Prüfung (Teil B)
Diese beiden Blöcke gliedern sich in weitere Teilprüfungen.
Prüfungsteil A der IHK-Abschlussprüfung ist eine betriebliche Projektarbeit. Dieser umfasst neben der Beantragung des Projektes die Durchführung, die Dokumentation und abschließend die Präsentation des Projektes vor dem IHK-Prüfungsausschuss
Die drei Schwerpunkte deiner schriftlichen Prüfung (Teil B) sind
- Fachqualifikation (ganzheitliche Aufgabe 1)
- Kernqualifikation (ganzheitliche Aufgabe 2)
- Wirtschaft- und Sozialkunde (WISO-Prüfung)
Die Fachqualifikation ist eine 90-minütige schriftliche Prüfung, deren Aufgaben ganzheitlich sind. Das heißt, dass es bei der Prüfung nicht um das reine Abfragen von Wissen geht, sondern um die Lösung komplexer Aufgabenstellungen zu konkreten betrieblichen Handlungssituationen. Die Schwerpunkte der Aufgaben liegen auf berufsspezifischen Ausbildungsinhalten. Die Fachqualifikation enthält deshalb für jeden der vier IT-Berufe eigene Aufgaben.
Die folgende Auflistung zeigt die Themenbereiche für die Anwendungsentwicklung:
- Systementwicklung mit Analyse und Design, Programmerstellung und -dokumentation, Schnittstellenkonzepte, Testverfahren
- Schulung: Schulungsaspekte
- Informations- und telekommunikationstechnische Systeme: Architekturen, Datenbanken und Schnittstellen
- Kundenspezifische Anwendungslösungen: Kundenspezifische Anpassung und Softwarepflege, Bedienoberfläche, Softwarebasierte Präsentation, Technisches Marketing
- Fachaufgaben im Einsatzgebiet: Produkte, Prozesse und Verfahren, Projektplanung, Projektdurchführung, Projektkontrolle, Qualitätssicherung
Die Fachqualifikation im Bereich Systemintegration umfasst folgende Inhalte:
- Systementwicklung: Analyse und Design, Programmerstellung und -dokumentation, Schnittstellenkonzepte, Testverfahren
- Schulung: Schulungsaspekte
- Systemintegration: Systemkonfiguration, Netzwerke, Systemlösungen, Einführung von Systemen
- Service: Benutzerunterstützung, Fehleranalyse, Störungsbeseitigung, Systemunterstützung
- Fachaufgaben im Einsatzgebiet: Produkte, Prozesse und Verfahren, Projektplanung, Projektdurchführung, Projektkontrolle, Qualitätssicherung
Die Kernqualifikation ist eine 90-minütige schriftliche Prüfung, ebenfalls mit ganzheitlichen Aufgaben. Allerdings liegen die Schwerpunkte der Aufgaben auf den gemeinsamen Ausbildungsinhalten der IT-Berufe. Das bedeutet, diese Inhalte sind für Auszubildende mit den Schwerpunkten Anwendungsentwicklung und Systemintegration relevant.
- Informations- und telekommunikationstechnische Produkte und Märkte: Einsatzfelder und Entwicklungstrends, Systemarchitektur, Hardware und Betriebssysteme, Anwendungssoftware, Netze, Dienste
- Herstellen und Betreuen von Systemlösungen: Ist-Analyse und Konzeption, Programmiertechniken, Installieren und Konfigurieren, Datenschutz und Urheberrecht, Systempflege
Die 60-minütige schriftliche Prüfung Wirtschafts- und Sozialkunde ist für alle Ausbildungsberufe identisch und besteht aus handlungsorientierten Fragen, die in der Regel als Multiple-Choice-Fragen formuliert sind.
Die zugrundeliegenden Inhalte sind:
- Der Ausbildungsbetrieb: Stellung, Rechtsform und Struktur, Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht, Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit, Umweltschutz
- Geschäfts- und Leistungsprozesse: Leistungserstellung und -verwertung, Betriebliche Organisation, Beschaffung, Markt- und Kundenbeziehungen, Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
- Arbeitsorganisation und Arbeitstechniken: Informieren und Kommunizieren, Planen und Organisieren
Die schriftliche Prüfung liegt zeitlich mitten in der Projektarbeit bzw. am Ende der Projektarbeit, sodass eine Vorbereitung auf die Prüfung frühzeitig beginnen muss. Prüfungsdoc unterstützt dich beim Lernen und Erreichen deiner Wunschnote.
Ganz allgemein ist die Prüfung bestanden, wenn in beiden Teilen mindestens 50% der Punkte erzielt worden sind.
Weiterbildungsmöglichkeiten
In der Informatik gehört das lebenslange Lernen zu deiner beruflichen Laufbahn einfach dazu, da in diesem dynamischen Umfeld ständig neue Technologien und Systeme entwickelt werden.
Um beruflich weiterzukommen oder deine Kompetenzen gegenüber Kunden zu belegen kannst du Zertifizierungen ablegen z. B. zum Softwareentwickler.
Vielversprechende Weiterbildungsabschlüsse sind u. a. staatlich geprüfte/r Techniker/in Fachrichtung Informatik, Fachwirt/in für Computer-Management sowie Betriebswirt/in für Informationsverarbeitung.
Zudem bestehen zahlreiche Spezialisierungsmöglichkeiten wie Datenschutz, IT-Security, Softwareentwicklung oder IT-Anwendungsberatung.
Du möchtest den akademischen Weg einschlagen? Dann kannst du an Universitäten oder Hochschulen Informatik oder Wirtschaftsinformatik studieren.
Mit genügend Berufserfahrung kannst du dich bspw. als IT-Berater oder Unternehmen für Computerdienstleistungen selbstständig machen.